Waadt: Ein grosser Schritt nach vorne für Entführungswarnungen
Teilnahme an einer Übung der Waadtländer Kantonspolizei, wobei der Alarm und die Reaktion im Falle einer Kindesentführung getestet wurden.
Am Donnerstag, 2. September 2021, um 8 Uhr morgens wurde im Kanton Waadt ein 8-jähriges Mädchen als vermisst gemeldet. In den Büros der Kantonspolizei herrschte große Aufregung: Soeben wurde das Entführungsalarm-Protokoll ausgelöst.
Mitten im Getümmel spielt eine junge Frau eine ganz besondere Rolle: Sie erschwert den Ermittlern die Arbeit, indem sie die Telefonzentrale mit Anrufen und falschen Hinweisen überschwemmt. Diese junge Frau ist Jeannette, eine der Beraterinnen von Missing Children Switzerland. Es handelte sich nämlich um eine Übung, an der die Stiftung teilnahm.
Die Operation mit dem Namen "Alerta 21" diente der Erprobung des Systems "Entführungsalarm" auf kantonaler Ebene, sei es bei der Durchführung von Notfallmassnahmen, der Verwaltung des "Call Centers" oder der Kommunikation mit der Bevölkerung und den Medien.
Zusätzlicher Nutzen im Falle einer Entführung
Die Übung ermöglichte es Missing Children Switzerland, die Abläufe bei einer Entführungsmeldung sowie die Zusammenarbeit zwischen der Polizei, Fedpol und den ausländischen Behörden besser zu verstehen.
Die Stiftung freut sich, dass sie an dieser Übung teilnehmen konnte und dankt der Waadtländer Kantonspolizei und dem Kommandanten Jacques Antenen für den herzlichen Empfang. Dies ist ein vielversprechender Schritt auf dem Weg zu einer dauerhaften Partnerschaft im Kampf gegen das Verschwinden von Kindern aus dem Kanton Waadt.
Auch wenn Missing Children Switzerland nun die Vorgehensweise der Polizei besser kennt, ist es wichtig, dass sich die Strafverfolgungsbehörden des Mehrwerts bewusst werden, den die Stiftung im Falle einer Entführung bringen kann.
Die meisten Länder, in denen die Nummer 116 000 aktiv ist, haben bereits beschlossen, sich mit Organisationen zu umgeben, die auf das Verschwinden von Minderjährigen spezialisiert sind. Dies führt zu einer besseren Betreuung solcher Fälle und einer besseren Begleitung der betroffenen Personen.